© © Giulio Groebert

Staumauer Esch-sur-Sûre

Wo? L-9650 Esch-sur-Sûre

Die beeindruckende Staumauer in Esch-Sauer wurde von 1955 bis 1958 erbaut und fügt sich harmonisch in die Natur ein. Ihre bogenförmige Bauweise macht sie zu einem beliebten Fotospot für Fotografen und Naturbegeisterte.

Der Staudamm von Esch-sur-Sûre: ein Innovationswunder

Entdecken Sie den Staudamm von Esch-sur-Sûre, ein Meisterwerk der Ingenieurskunst und Innovation, dessen Bogenkonstruktion und Betonbauweise seit 1955 die Landschaft des Éislek prägen.

Die Entstehung des Staudamms von Esch-sur-Sûre geht auf den 30. Juli 1955 zurück, als der Minister für öffentliche Arbeiten, Bodson, den ersten Spatenstich vollzog. Dieses monumentale Projekt, das auf den visionären Plänen des französischen Ingenieurs André Coyne beruhte, revolutionierte nicht nur den damaligen Staudammbau, sondern ist auch heute noch ein Zeugnis innovativer Planung und Funktionalität.

Struktureller Einfallsreichtum

Die architektonische Genialität des Staudamms liegt in seiner geschwungenen Bogenkonstruktion, einem bahnbrechenden Ansatz in den 1950er Jahren. Dieses architektonische Wunderwerk erstreckt sich über eine Länge von 48,00 m mit einer Breite von 4,00 m am Fuß und 1,50 m unterhalb der Fahrbahnplatte. Die Fahrbahn hat eine Breite von 8,50 m, einschließlich der Gehwege. Das Besondere an diesem Damm ist die Verwendung von Beton mit minimaler Metallbewehrung, ein Beweis für das Vertrauen in die Ingenieurskunst der damaligen Zeit.

Wasserreservoir und Kapazität

Der Stausee von Esch-sur-Sûre dient in erster Linie der Wasserwirtschaft und verfügt über ein Fassungsvermögen von insgesamt 62 Millionen m³, davon 53 Millionen m³ effektiv. Der Stausee spielt eine wichtige Rolle bei der Verhinderung von Überschwemmungen in der Gemeinde Bavigne, indem er ein empfindliches Gleichgewicht mit einem maximalen Wasserstand von 321,00 m (Bezugshöhe zum Meer) aufrechterhält. Die Konstruktion des Staudamms ermöglicht eine kontrollierte Wasserentnahme bei 277,50 m, was sowohl die Funktionalität als auch die Sicherheit gewährleistet.

Wasserkrafterzeugung

Die Bedeutung des Staudamms geht über die Wasserwirtschaft hinaus, da er als Kraftwerk zur Stromerzeugung dient. Das Kraftwerk Esch-sur-Sûre ist seit dem 15. Februar 1960 in Betrieb und nutzt die Kraft des Wassers über zwei Hauptturbinen am Fuß der Staumauer und weitere Turbinen flussabwärts. Die Talsperre trägt zum luxemburgischen Energienetz bei und liefert eine beträchtliche Nettostromerzeugung von 10,0 GWk.

Doppelte Rolle: Trinkwassergewinnung

In einer Doppelfunktion trägt der Staudamm Esch-sur-Sûre auch wesentlich zur Trinkwasserversorgung Luxemburgs bei. In den späten 60er Jahren wurde der Bau der SEBES-Anlagen abgeschlossen und die Trinkwassergewinnung in das Aufgabengebiet der Talsperre aufgenommen. Heute deckt die SEBES als Wasserversorger rund 70 % des Trinkwasserbedarfs des Landes. Das bei der Trockenlegung des Sees im Jahr 1993 installierte Wasserauffangsystem gewährleistet höchste Wasserqualitätsstandards.

Ausgedehnter Wasserkörper

Mit der Verwandlung des Sauertals im Jahr 1959 entstand ein riesiger Stausee mit einer Fläche von rund 400 Hektar und einer Länge von 16 Kilometern. Dieser ausgedehnte Stausee überflutete vier Häuser und Bauernhöfe, veränderte das Landschaftsbild, trug aber letztendlich zur Wasserwirtschaft und zur Nachhaltigkeit der Energieversorgung in der Region bei.

Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass der Staudamm von Esch-sur-Sûre nicht nur eine technische Meisterleistung darstellt, sondern auch ein vielseitiger Dreh- und Angelpunkt ist, der die Energieerzeugung, die Wasserwirtschaft und die Nachhaltigkeit Luxemburgs insgesamt beeinflusst. Sein bleibendes Erbe prägt weiterhin die Infrastruktur und den Umweltschutz des Landes.

Öffnungszeiten

Kontakt

Adresse: Staumauer Esch-sur-Sûre
L-9650 Esch-sur-Sûre
Auf Karte anzeigen

Ähnliche Sehenswürdigkeiten

© Visit Éislek
Deiwelselter
Dieses bemerkenswerte Monument, einst eine Grabstätte, ist ein Wahrzeichen der Stadt Diekirch. Wer dorthin wandert, wird durch eine tolle Aussicht auf die Ortschaft und seine grüne Umgebung belohnt.
Mehr erfahren
© 385BGMM
385th US-Bomb Group Museum Perlé
Entdecken Sie in diesem Militärmuseum die unglückliche Geschichte zweier US-Bomber, die nahe Perlé zusammengestoßen sind.
Mehr erfahren
Trinitarierkirche und Kloster Vianden
Entdecken Sie eines der schönsten gotischen Bauwerke Luxemburgs!
Mehr erfahren
Franziskanerkirche
Die Franziskanerkirche von Troisvierges ist ein beeindruckendes religiöses Wahrzeichen im Herzen der Ortschaft. Mit ihrer imposanten Architektur und ihrem historischen Charme ist die Kirche ein Ort der Ruhe und Besinnung.
Mehr erfahren
© Visit Éislek
Bunker Kaundorf
Dieser Bunker aus dem 2. Weltkrieg, in dem desertierte Zwangsrekrutierte sich bis zur Befreiung versteckten, ist über einen ca. 1 km-langen Fußweg zu erreichen. Der Spaziergang lohnt sich allemal, da Wanderer in der Nähe des Bunkers durch eine beeindruckende Aussicht über den Obersauer-Stausee belohnt werden.
Mehr erfahren
© Musée de l'Ardoise
gratis
mit derLuxembourgCard
Schiefermuseum - Musée de l'Ardoise
Entdecken Sie die faszinierende Welt unter Tage im Schiefermuseum Haut-Martelange! Erleben Sie die Geschichte und Techniken der Schiefergewinnung hautnah und tauchen Sie ein in den neuen, faszinierenden Besucherstollen "Johanna". Erleben Sie den Alltag der Schieferarbeiter!
Mehr erfahren
© Visit Éislek
St. Laurentius Kirche Diekirch
Die Laurentiuskirche in Diekirch wurde von Pierre Biwer geplant und 1868 fertiggestellt. Sie wurde 2017 zum Nationaldenkmal erklärt.
Mehr erfahren
© Visit Éislek
Zentrum Fünfbrunnen
Die kleine Ortschaft Cinqfontaines (Fünfbrunnen) unweit von Troisvierges birgt ein ehemaliges Kloster, welches zu Beginn des 20. Jahrhundert erbaut wurde. Im Jahr 1941 wurde es von den Nazis beschlagnahmt, die es als Internierungsort für luxemburgische Juden nutzten.
Mehr erfahren
© Industrie.lu
Antimonmine – Stillgelegte Mine
Inmitten der ruhigen Landschaft offenbart die Geologie von Goesdorf Überreste von Schächten und Stollen und bewahrt so das Erbe dieses "Schmelzerdorfes".
Mehr erfahren